Presse über unsere Arbeit

Sybille Schnehages ärgster Feind gibt Verleumdung zu

Bergfeld.  Mit einem Geständnis und einem Friedensabkommen ihres Ex-Projektleiters hofft die Katachel-Chefin, den Sperrvermerk im Reisepass loszuwerden.

 
 
 
 
Sybille Schnehage aus Bergfeld, Vorsitzende des Vereins Katachel.

Sybille Schnehage aus Bergfeld, Vorsitzende des Vereins Katachel.

Foto: Daniela König

Sybille Schnehage bleibt die 1. Vorsitzende des humanitären Hilfsvereins Katachel. Die Mitglieder gaben der Bergfelderin am Sonntag bei der Jahresversammlung geschlossen Rückenwind und bestätigten auch Stellvertreterin Anneliese Raschkowski im Amt.

Wie Schnehage berichtete, hatte der 121 Mitglieder zählende Verein, der in diesem Jahr 25 Jahre alt wird, 2018 allein 314.000 Euro in den Schulneubau, die Versorgung der Waisen und Witwen mit Öl, Kleidung und Geld und die Ausbildung und Ausstattung der Näherinnen in Kundus gesteckt, um den Menschen in Afghanistan ein besseres Leben zu ermöglichen und damit aktive Fluchtursachenbekämpfung zu betreiben. Die 32. Schule ist in diesem Jahr fertig geworden. Zusammen mit all den anderen errichteten Schulen konnte der Verein damit rund 30.000 Kindern Bildung ermöglichen.

Ehemaliger Projektleiter gibt Attacken gegen den Verein zu

Um den Kindern ein angenehmes, aber vor allem sicheres Lernumfeld zu schaffen, möchte Schnehage eine 1998 errichte Schule sanieren lassen. Vor allem die Lehmmauer müsse dringend erneuert werden. Mauern seien in Afghanistan unabdingbar, um die Mädchen davor zu schützen, von Männern mitgenommen zu werden. „Sie werden geklaut, zur Schule darf man sie allein nicht gehen lassen“, berichtete Schnehage. Eine neue Schule werde in diesem Jahr nicht drin sein, da dafür die nötigen Mittel fehlen. Wichtig sei weiterhin, die armen Frauen und Kinder mit Öl und Kleidung zu versorgen und Näherinnen auszubilden.

 
 
 
 

Der Verein habe zudem auf dem dortigen Friedhof 100 Bäume pflanzen lassen. Diese sollen den Lehmstaub, der durch Wind aufgewirbelt und in den Klassenzimmern landet, von den Schulen fernhalten.

Das wohl für Schnehage persönlich einprägsamste Ereignis war jedoch die Zusendung eines Schreibens. „Dadgul hat sich endlich entschuldigt.“ Der Afghane habe laut Schnehage 15 Jahre lang Projekte für den Verein vor Ort geleitet. 2009 habe sie herausgefunden, dass er sich persönlich bereichert und den Verein belogen und betrogen habe. Als sie ihn rausschmiss, begann eine Hetzkampagne: Er soll deutsche Soldaten mit falschen Informationen gefüttert und behauptet haben, dass die Vorsitzende Geld veruntreue. Nichts davon stimmte, so Schnehage.

Der Ex-Projektleiter wurde zu ihrem ärgsten Feind, zehn Jahre lang herrschte ein Rechtsstreit wegen Verleumdung und übler Nachrede. Nun soll dieser Krieg offenbar ein Ende haben. Denn der Afghane habe ein Schreiben verfasst, in dem er zugebe, alles erfunden und selbst bewusst falsche Infos an die Regierung geschickt zu haben – in der Hoffnung, dass der Verein daran kaputt gehe. In einem Friedensabkommen, das auch der Gouverneur unterzeichnet habe, verspreche er, keine Aktivitäten mehr gegen Katachel zu starten und den Verein in Ruhe zu lassen, so die Bergfelderin.

Schnehage: „Wenn es Recht gibt in Deutschland, muss ich gewinnen“

Für Schnehage sind die beiden Schreiben auch deshalb so wichtig, weil sie hofft, dass ihr Sperrvermerk im Reisepass damit bald Geschichte sein wird. Denn der, betonte sie, sei ihr auf Grundlage falscher Tatsachen verpasst worden. So sei ihr Büro nicht im gefährlichen Katachel, sondern in Kundus – und das in Sichtweite des Parlaments und der Polizeistation. Zig Sicherheitskräfte würden für ihren Schutz sorgen, zu Schulen würde sie nur im Wagen des Gouverneurs fahren. „Wenn es Recht gibt in Deutschland, dann muss ich den Fall gewinnen.“ Der Prozess am 29. Mai vor dem Bundesverfassungsgericht in Leipzig soll final klären, ob Schnehage wieder nach Afghanistan darf. Den Sperrvermerk hat sie, weil die Bundesregierung befürchtet, die Entwicklungshelferin könnte entführt werden. In den Augen der Bergfelderin könne die Regierung das angeführte Argument der akuten Bedrohung durch angeblich konkrete Hinweise spätestens mit Vorlage des Friedensabkommens und des Geständnisses nicht länger

Allerzeitung 23.09.2016

Als erste Schule wurde mit der Schule Bene Walid in Nazeri begonnen. „Bisher wurde im Freien ohne Möbel und ohne richtige Lernmaterialien gelernt. Das wird sich nun ändern“, sagt Schnehage. Auch die beiden Schulen, die in Kooperation mit dem Bundesministerium für Entwicklung finanziert werden und im Juli begonnen wurden - die Ghazi Khan Schule und die Bibi Samia Schule - seien im Baufortschritt schon sehr weit.

 
 

 

Die insgesamt 30. Schule, die der kleine Verein ab Oktober bauen lässt, entsteht im Ortsteil Rustakabad, wo 2000 Mädchen und 1000 Jungen noch in Zelten und Lehmhütten unterrichtet würden. Leider sei die Sicherheitslage so kritisch, dass ein Besuch zu gefährlich wäre: „Zum Glück können wir uns auf die Mitarbeiter vor Ort verlassen.“

 

 

 

Hervorzuheben sei die Lage beim Schulbau in Nazeri, wo zwar Gefechte die Anwohner bedrohten, aber kein Angreifer „auch nur ein Wort gegen die Schule sagt. Im Gegenteil, alle in Kunduz wollen, dass ihre Kinder lernen und eine bessere Zukunft haben.“

Aufgrund der andauernden Gefechte litten besonders die Witwen und Waisen: „Deshalb werden wir uns bei der Herbsthilfe mit Öl und Reis auf sie konzentrieren.“

  • Wer helfen möchte, kann sich bei Sybille Schnehage, Tel 05368-505, melden oder direkt spenden an den Verein Katachel bei der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg, IBAN DE24 2695 1311 0014 1600 06.

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Kunduz Kundus Nähprojekt Katachel e.V.
Kunduz Kundus Afghanistan- Nähprojekt Katachel Isenhagener Kreisblatt 12.02.2016
Isenhagener Kreisblatt November 2013

Donnerstag, 31. Oktober 2013
Hannoversche Allgemeine Zeitung Oktober 2013

 

Klaus von der Brelie
Redakteur Politik

„Resignieren ist meine Sache nicht“
Auch nach dem Rückzug der Bundeswehr aus Kundus setzt eine kleine niedersächsische
Hilfsorganisation dort die Arbeit fort
Mut und Mitleid, Trotz und Optimismus. Es gibt wahrscheinlich auch noch andere Gründe und Argumente, warum sich Sybille Schnehage in Nordafghanistan engagiert und sich dort selbst von aufgedeckten Mordplänen und Entführungsdrohungen nicht vom Kurs abbringen lässt. „Wir möchten den Ärmsten der Armen helfen und wir wissen, dass unsere Unterstützung bitter nötig ist“, sagt die 63-Jährige. Sie ist soeben von einem vierwöchigen Arbeitseinsatz in Kundus zurückgekehrt und plant schon ihre nächste Reise an den Hindukusch.
„Das wird schwer werden und kompliziert“, sagt sie. Auf die Bundeswehr kann sie in Kundus nicht mehr bauen. Sie hat ihr Feldlager verlassen und das Kasernengelände vor den Toren der Stadt den afghanischen Sicherheitskräften übergeben.
„Was soll’s!“ sagt Schnehage, „ich war vor den deutschen Soldaten dort und werde auch nach ihnen dort sein.“ Vor fast 20 Jahren, 1994, hat Schnehage mit ein paar Freunden in Wolfsburg und Umgebung einen privaten Hilfsverein gegründet. Er ist nach einem Dorf im Osten der Provinzhauptstadt Kundus benannt und heißt „Katachel e.V.“
Auch wenn der Verein einige Rückschläge erlebt hat und die Vereinsvorsitzende Schnehage von einem ihrer engsten Mitarbeiter betrogen wurde, kann sich die Leistungsbilanz sehen lassen. Allein 24 Schulen hat Katachel e.V. bisher bauen lassen, davon sehr viele für Mädchen. Mehr als fünf Millionen Euro Spendengeld hat der Verein eingesammelt und in der Region Kundus investiert - für den Brückenbau genauso wie das Brunnenbohren, für den Aufbau von Lehrwerkstätten und die Versorgung von Witwen und Waisen.
Wenn Schnehage von ihrer Arbeit erzählt, sind Stolz und Wut nicht zu überhören. Aktuell ist sie entsetzt über die extrem schlechte Sicherheitslage in Kundus. Fast täglich gebe es Anschläge und Schießereien. Weil Attentäter bevorzugt mit Motorrädern unterwegs seien, habe die Stadt diese Fahrzeuge zeitweilig verboten. Sie selbst könne schon lange nicht mehr ohne Leibwächter auf den Basar gehen. Rund um die Uhr werde sie von bewaffneten Männern geschützt. „Das Geld dafür würde ich gern
für andere Dinge ausgeben, damit es möglichst vielen Menschen nützt.“
Immerhin, 85000 Dollar hat Schnehage in den vergangenen Wochen in Kundus den Bedürftigen zukommen lassen. Wohncontainer, die die Bundeswehr nicht mehr benötigt, hat sie gekauft und sind in die Stadt bringen lassen. Sie sind inzwischen in eine kleine Arztstation umgewandelt worden. Hier können jetzt auch mittellose Frauen medizinische Hilfe erhalten. Hier werden in Notfällen Medikamente auch schon einmal gratis abgegeben.
Witwen und Waisen, von denen es in Kundus offenbar immer mehr gibt, erhalten von ihren Gönnern aus Wolfsburg kleine Renten und Nahrungsmittelpakete. Ganz besonders freut sich Schnehage über den Erfolg ihres neuesten Projekts. Mädchen und junge Frauen werden zu Näherinnen ausgebildet, damit sie sich ein eigenes Einkommen erwirtschaften können. Wer den Nähkurs erfolgreich absolviert, bekommt als Belohnung und Startkapital eine Nähmaschine als Geschenk. 80 Exemplare hat Schnehage schon verteilt. Jetzt richtet sie einen Laden ein, damit die Frauen die meist farbenprächtigen, neuen Kleider verkaufen können.
Wenn nicht alle Zeichen täuschen, ist Katachel e.V. mittlerweile die einzige deutsche Nichtregierungsorganisation, die noch in Kundus tätig ist. Etwa 25 afghanische Mitarbeiter beschäftigt Schnehage. Da sie mittlerweile deren Sprache beherrscht, erfährt sie viel über die Stimmung in der Provinz. „Die Taliban werden immer dreister“, sagt sie, nachts vertrieben sie honorige Familien aus ihren Gehöften oder rauben sie mit Waffengewalt aus. Weil es für die meisten Männer keine Arbeit und keine Perspektive gebe, komme es immer häufiger zu Geiselnahmen mit entsprechenden Lösegelderpressungen. „Niemand kann sich sicher fühlen.“
Omar Khel, der Bürgermeister von Kundus schätzt die Lage offenbar ähnlich ein. Er sagt frank und frei, der Abzug der ausländischen Soldaten komme zu früh, die Sicherheitslage werde sich noch weiter verschlechtern. Khel hat in den vergangenen Wochen einflussreiche Zeitgenossen verloren. Der Gouverneur des Unruhedistrikts Archi fiel einem Selbstmordanschlag um Opfer, vermutlich weil er den wachsenden Einfluss der Taliban zurückdrängen wollte. Auch der Chef der Wahlkommission, Amanullah Aman, wurde mitten in der Stadt erschossen. Er hatte das Angebot der Polizei abgelehnt, ihm Bodyguards zur Seite zu stellen.
Der amtierende Provinzgouverneur und frühere Ringer Mohammad Anwar Jegdalek wird so
massiv bedroht, dass er sich kaum noch in Kundus aufhält. „Die meiste Zeit ist er in London“, sagt Schnehage. Angeblich droht Jegdalek das selbe Schicksal wie seinem Vorgänger Mohammad Omar. Der wurde vor drei Jahren bei einem Sprengstoffanschlag auf eine Moschee in seiner Heimatstadt Taloqan getötet.
Obwohl Schnehage regelmäßig nach Nordafghanistan reist und ein Gespür für Veränderungen hat – bei ihrem jüngsten Besuch hat sie sich sehr gewundert, wie schnell vor den Toren der Stadt extrem geschützte Paläste für ganz reiche Afghanen aus dem Boden gestampft werden. Nicht weit vom ehemaligen deutschen Feldlager entfernt entsteht auf einem Hochplateau ein Villenviertel, das sich deutlich von den sonst im Lande üblichen braun-grauen Lehmbauten unterscheidet.
In Kundus wird erzählt, reiche Firmen aus dem neuen Nobelviertel hätten auch der Bundeswehr viel Gerät und Material abgekauft, das für die Deutschen nutz- oder wertlos geworden sei. „Da hätte man auch den armen Kriegerwitwen in der Stadt ein ordentliche Bett oder einen Tisch abgeben können“, sagt Schnehage, „aber nichts dergleichen ist geschehen.“
So sehr sie die Bundeswehr für kostenfreie Mitflüge und Transportleistungen lobt, manches bleibt für sie unbegreiflich. „Warum“, fragt Schnehage, „musste mit deutschem Geld kurz vor dem Rückzug eine riesige Mauer quer durch das Camp gebaut werden? Nur weil afghanische Soldaten und Polizisten sich nicht in die Quere kommen wollen?“ Über zwei Millionen Euro wird das fünfzig Zentimeter breite Bauwerk am Ende kosten. Eine weitere Million floss aus Deutschland, damit das Lager an das afghanische Stromnetz angeschlossen werden kann.
Der Verein Katachel hätte mindestens ein Teil dieser Beträge gern für wohltätige Zwecke verwendet. Aber manchmal gehen engagierte Helfer halt leer aus. „Auch ein paar  Waschmaschinen, die uns von einer deutschen Firma zugesagt waren, haben wir nicht bekommen“, berichtet Schnehage. Als sie nach den Gründen dafür fragte, lautete die vermutlich ehrliche Antwort: „Die haben ein paar Afghanen bereits geplündert.“
Doch Schnehage resigniert nicht: „Wer nach Afghanistan geht, lernt schnell, mit
Enttäuschungen zu leben.“

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Dienstag, 23. Oktober 2012
Es müssten Fabriken gebaut werden Uelzener Zeitung 21.10.2012

 

Katachel e.V.: Bergfelderin Sybille Schnehage zurück aus Kunduz / Nähprojekt für Mädchen angelaufen
„Es müssten Fabriken gebaut werden“

Bergfeld. „Wir haben drei Ziele: Wir benötigen dringend Patenschaften für Witwen, weitere Nähmaschinen und wir würden gerne noch zwei weitere Container in der Schule aufstellen, damit weitere Nähprojekte starten können."
Die Bergfelderin Sybille Schnehage wird immer herzlich begrüßt, wenn sie nach Kunduz kommt.

Die Bergfelderin Sybille Schnehage wird immer herzlich begrüßt, wenn sie nach Kunduz kommt.

Sybille Schnehage, Vorsitzende des Vereins für Humanitäre Hilfe in Afghanistan „Katachel“, ist vor kurzem aus Afghanistan zurück gekehrt – teils mit erfreulichen Neuigkeiten, teils mit weniger erfreulichen.

Erfreulich ist definitiv, dass das neue Bürohaus fertig und dass in Kooperation mit dem Verein WECF und zahlreicher Spender das Nähprojekt für junge Mädchen starten konnte (das IK berichtete), in der zwei Lehrerinnen 15 Mädchen über drei Monate im Nähen schulen – Hilfe zur Selbsthilfe. „Wir benötigen noch dringend Spenden“, bittet Schnehage. Denn mit der Anschaffung der Nähmaschinen und Tische sei es nicht getan: Es müssen zwei Lehrerinnen bezahlt werden, das Taxi, dass sie täglich zur Arbeit fährt, die Reinigungskräfte, Essen, Stoffe und Faden. Hinzu kommt, dass der Verein zur Realisierung des Projektes auch einen Container anschaffen musste, in denen die Bewacher untergebracht sind, und der Boden im Haus gefliest werden musste. „Das geschah in Eigenarbeit, um Geld zu sparen“, erzählt Schnehage im IK-Gespräch. Von dem Ersparten wollte die Bergfelderin lieber Mehl kaufen.

Nach wie vor ist die Sicherheit ein Problem. Kurz vor Schnehages Ankunft am Kabuler Flughafen, tötete eine riesige Bombenexplosion eine Gruppe amerikanischer Bauingenieure. „Die Stimmung, insbesondere gegenüber Ausländern, war dementsprechend aggressiv“, so Schnehage. Die achtstündige Fahrt nach Kunduz am nächsten Tag musste die Bergfelderin liegend unter einer Decke auf dem Rücksitz eines Taxis hinter sich bringen.

Mittlerweile gebe es zwar weniger Anschläge auf Soldaten, dafür aber unter der Bevölkerung. Die Kinder reicher Eltern werden entführt und nachts sind Banden unterwegs. Schnehage: „Es wird so viel Geld in das Militär investiert, aber sicherer ist es in Afghanistan auch nicht geworden. Eigentlich müsste der Bau von Fabriken das Hauptprojekt sein. Es muss produziert werden, momentan ist Afghanistan hauptsächlich Verbraucher.“ Zwar fließe viel Geld in das Land, doch bleibe dies leider nur zu häufig auf den Konten der Machthaber liegen.

Um so mehr freut es Schnehage, dass das neue Bürogebäude fertig ist und das Nähprojekt angeschoben wurde. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man in einem Haus untergebracht ist, das dem Verein gehört“, so die Bergfelderin. Wann sie das nächste Mal nach Kunduz aufbricht, weiß Schnehage nicht. „Die Kasse ist leer. Bevor ich keine Spendengelder zusammenhabe, brauche ich auch nicht zu fahren. Ich fahre, um zu helfen und nicht zum Vergnügen“, so Schnehage. Wer spenden möchte, kann dies unter „Katachel e.V.“, Kontonummer: 014 160 006, BLZ: 269 513 11, bei der Sparkasse Gifhorn Wolfsburg tun.



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Von Carola Hussak

Samstag, 4. Juni 2011
Isenhagener Kreisblatt 4.6.2011

Bergfeld. Hinter ihr liegen erneut anstrengende drei Wochen. Sybille Schnehage aus Bergfeld, Vorsitzende des Vereins für Humanitäre Hilfe Katachel, berichtete von ihrer letzten Reise an den Hindukusch.
Die Bergfelderin vor der imposanten Kulisse der schneebedeckten Berge in Afghanistan.
„Weil ich erst noch einiges in den zuständigen Ministerien zu klären hatte, flog ich aus Deutschland zuerst in die Hauptstadt Kabul, wo es mir mit Hilfe des Friedensministeriums gelungen ist, viele der Probleme, die sich seit den unschönen Vorfällen vor zwei Jahren in Katachel angehäuft hatten, zu klären. Anschließend ging es mit dem Auto weiter über den Salang-Pass und durch die besonders für Ausländer gefährliche Provinz Baghlan nach Kunduz. Durch Vermittlung des Parlamentspräsidenten Hadji Osmansai und des Ältestenrates in Katachel, wurden Verhandlungen zu einem glücklichen Ende geführt, sodass die massiven Bedrohungen unseres ehemaligen Mitarbeiters Dadgul gegen unseren Verein und insbesondere gegen meine Person, einzustellen sind. Besonders die Menschen im Dorf Katachel freuten sich sehr darüber, dass der Schwerpunkt unserer Hilfsaktionen nun wieder in ihrem Dorf liegen wird“, erklärte Schnehage.

Sybille Schnehage berichtete weiter, dass die medizinische Versorgung nach wie vor sehr schlecht ist. Vor allem, seit es – wie noch vor Jahren – nun keine Möglichkeiten der Hilfe durch deutsche Ärzte gibt. „Deshalb hatte ich unter anderem auch einen schweren Koffer mit Medikamenten aus Deutschland mitgebracht“, sagte Schnehage. An den Schulen verteilte die Vereinsvorsitzende wieder Unterrichtmaterial und Schreibwaren, die Fußball-Mannschaft der Katachelschule erhielt neue Trikots und Bälle.

„Zur Verteilung der Hilfsgüter, die wir mit Spendengeldern aus Deutschland gekauft hatten, kamen mehr als 400 Witwen und sonstige Hilfsbedürftige, die uns kannten, aber es kamen auch viele Menschen zum ersten Mal.“ Dabei hat Schnehage besonders das Schicksal des 19-jährigen Assadullah berührt, der beide Arme verloren hatte und nun vollständig auf fremde Hilfe angewiesen ist.

Eines ist Sybille Schnehage während ihres Aufenthalts ganz besonders ins Auge gestochen: Selbst die Bundeswehr, die ja in der Provinz Kunduz stationiert worden ist, um humanitäre Hilfe zu leisten, traut sich inzwischen nur noch in gepanzerten Fahrzeugen von ihrem Gelände. Und noch etwas ist neu, seit ihrem letzten Aufenthalt im vergangenen Jahr: Über dem Gelände steigt bei klarem Himmel ein Zeppelin in die Luft, der mit weitreichenden und hochauflösenden Kameras bestückt ist und die Gegend observiert.

„Dadurch sollen neuralgische Punkte besser überwacht werden und bei Bedarf notwendige Sicherungsmaßnahmen frühzeitig eingeleitet werden können“, sagt sie.

Dass sich in absehbarer Zeit an den Lebensumständen der afghanischen Bevölkerung etwas zum Guten wenden könnte, glaubt Schnehage hingegen nicht. „Es ist einfach nicht genug Arbeit da. Es fehlen Produktionsstätten. So könnte zum Beispiel eine Tabak-Fabrik mit den dazugehörigen Lieferanten, eine ganze Reihe neuer Arbeitsplätze schaffen.

Stattdessen, so Schnehages Kritik, „werden immer mehr Polizisten und Soldaten ausgebildet und bewaffnet, bis sich letztendlich nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden lässt“.

Von Detlev E. Deipenau

Sonntag, 19. Dezember 2010
Aller Zeitung Verfahren eingestellt: Schnehage hat keine Hilfsgelder veruntreut


Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat das Ermittlungsverfahren gegen Sybille Schnehage eingestellt. Seit Januar wurde gegen die Vorsitzende des Afghanistan-Hilfsvereins Katachel wegen des Verdachts der Veruntreuung von Hilfsgeldern ermittelt.

Hilfe für Afghanistan: Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen Katachel-Vorsitzende Sybille Schnehage eingestellt.


Der ehemalige afghanische Projektleiter Dadgul Delawar hatte Schnehage im Januar beschuldigt, Hilfsgelder in Höhe von rund 500.000 Euro unterschlagen zu haben. „Es haben sich keinerlei Anhaltspunkte für von Sybille Schnehage zu verantwortende Untreuehandlungen ergeben, insbesondere nicht für eine persönliche Bereicherung“, sagte Oberstaatsanwalt Joachim Geyer gestern. Die Ermittlungen gegen Delawar hingegen seien wegen dessen derzeitiger Unerreichbarkeit nur vorläufig eingestellt worden. „Er soll sich in Afghanistan in Haft befinden. Derzeit deutet einiges darauf hin, dass er die fehlenden Projektgelder veruntreut hat“, sagte Geyer.

Bei Sybille Schnehage ist die Erleichterung groß. „Ich wusste, dass an den Vorwürfen nichts dran ist. Deshalb hätte ich mir gewünscht, dass die Sache schneller vom Tisch ist“, sagte sie gestern.

Trotz der Ermittlungen lief die Arbeit in Afghanistan auch in den vergangenen Monaten weiter – wenn auch unter erschwerten Bedingungen. „Viele Menschen, von denen ich dachte, sie wären Freunden, haben mich fallen gelassen“, berichtet Schnehage. Außerdem seien weniger Spendengelder geflossen. „Ich musste um die Existenz des Vereins kämpfen“, so Schnehage. „Ein Jahr lang habe ich gekämpft und mein Leben eingesetzt, damit unsere Arbeit weiter geht.“

Jetzt plant die Katachel-Vorsitzende bereits ihre nächste Reise nach Afghanistan. Und dann hat sie viele neue Ideen im Gepäck, wie sie den Menschen vor Ort helfen kann.

Samstag, 6. November 2010
Gifhorn: Aufbauhelferin Sybille Schnehage für Afghanistan-Engagement ausgezeichnet

Gifhorn: Aufbauhelferin Sybille Schnehage für Afghanistan-Engagement ausgezeichnet

Die FDP-Kreistagsfraktion hat der Aufbauhelferin Sybille Schnehage aus Bergfeld eine besondere Ehrung zuteil werden lassen. Für ihr Afghanistan-Engagement erhielt sie eine Urkunde verbunden mit 500 Euro, die Fraktionsmitglieder aus eigener Tasche beisteuerten. Schnehage setze mit ihrem Engagement in einem von kriegerischen Auseinandersetzungen geschundenen Land ein unübersehbares Zeichen der Menschlichkeit, so Fraktionsvorsitzender Adolf Bannier.

Samstag, 31. Juli 2010
Hilfe für die Ärmsten

Gerade die Ärmsten brauchen Hilfe
IK 31.7.2010
Große Hitze liegt über der Provinz Kunduz, denn die Sonne brennt und erwärmt die Luft auf fast 50 Grad. Die Menschen leiden unter dem Klima und auch in den Häusern ist es wie im Glutofen, denn es gibt keinen Strom und keine Kühlaggregate bei den Ärmsten im ländlichen Raum. Hinzu kommt, dass der Fastenmonat Ramadan vor der Tür steht und die Menschen sich darauf vorbereiten. Eine Zeit, in der am Tag nicht gegessen und getrunken wird, besonders schwierig bei den Extremtemperaturen, in der aber auch das Essen im Mittelpunkt steht. Viele Witwen haben keine Reis mehr und auch keine Mehl, so dass sie den Fastenmonat nur im wahrsten Sinne des Wortes erleben werden.
Der Verein Katachel versucht den Frauen und ihren Kinders zur Seite zu stehen und möchte für die Frauen weitere Patenschaften finden, die diesen Frauen aus Deutschland mit einer monatlichen Spende von 26 € ihr Los erleichtern. In diese Rahmen sucht der Verein dringend Menschen der Region Niedersachsen, die solche Patenschaften übernehmen. Aber auch für eine Reisverteilung in den nächsten Wochen vor dem Ramadan werden Spenden gebraucht.
Wer das Projekt unterstützen möchte, der kann auf das Katachel e.V. Konto 014 160006 bei der Sparkasse Gifhorn Wolfsburg BLZ 269 513 11 spenden oder sich auch nach Patenschaften unter 05368 505 direkt erkundigen.

Donnerstag, 22. Juli 2010
Alle Rückgabeformulare unterzeichnet

Katachel e.V.


Presseerklärung

Alle Immobilien zurückübertragen
Nach einem langwierigen Rechtsstreit mit ausführlichen Ermittlungen in Kabul und Kunduz hat der afghanische Generalstaatsanwalt Aloko gemeinsam mit der Untersuchungskommission, bestehend aus den Staatsanwälten Safiullah, Bashir und Jalal Jalal dem Verein Katachel e.V. bestätigt, dass alle Aussagen der Vereinsvorsitzenden Sybille Schnehage der Wahrheit entsprechen und dass der ehemalige Projektleiter Herr Dadgul auch gestanden hat, die Immobilien des Vereins veruntreut zu haben.
Zusätzlich wurden dann alle Immobilien in Rückübertragungsurkunden an den Verein zurückgegeben. Diese Urkunden haben die Staatsanwälte und Regierungsmitarbeiter von Kunduz formuliert und mit unterzeichnet. Ebenso hat der Gouverneur der Provinz Kunduz Ingenieur Omar diese Dokumente beglaubigt, so dass jetzt alle Immobilien der Hilfsorganisation zur Verfügung stehen.
Dass dieser Erfolg im Rechtstreit möglich wurde, zeigt, dass die Justiz in Afghanistan nach vielen Jahren wieder in der Lage ist, Ermittlungen vorzunehmen, diese auszuwerten und dann auch die Konsequenzen daraus zu ziehen und dem Geschädigten Recht zu geben.
Der Verein dankt allen Mitarbeitern afghanischer Institutionen, die trotz massiver Bedrohungen durch den ehemaligen Projektleiter bereit waren, der Hilfsorganisation beizustehen und damit dazu beigetragen haben, dass der Verein wieder seine Aufgaben erfüllen kann.
Damit alle Projektteile wieder ihre Arbeit aufnehmen können, ist es nun notwendig, den Mitarbeitern die nötigen Anschubfinanzierungen zu stellen, denn in den ersten Monaten werden in den Projekten noch keine Einnahmen zu verzeichnen sein, so dass Spenden erforderlich sind, um den Arbeiterinnen und Arbeitern ihre Löhne bezahlen zu können. Der Verein Katachel e.V. hofft, dass ihnen die Spender der Region dabei behilflich sein werden, damit dieses erfolgreiche Projekt weiterhin den Menschen der Provinz Kunduz, insbesondere den Ärmsten, auf dem Weg in eine bessere Zukunft beistehen kann.

Montag, 14. Juni 2010
Schöner Sieg nach mutigem Kampf

HAZ 14.6.2010 von der Brelie

Wolfsburger Afghanistan-Hilfsverein "Katachel e.V." setzt Arbeit in Kundus fort

Wolfsburg. Unterschlagung, Betrug, Bestechung, Morddrohungen, ein Bombenanschlag -
für einen ebenso spannenden wie brutalen Krimi sind alle Voraussetzungen erfüllt. Es
gibt einen Verbrecher, dem etwas heldenhaftes anhaftet, und eine mutige Frau in der
Opferrolle. Sie heißt Sybille Schnehage, lebt in Bergfeld bei Wolfsburg und
engagiert sich seit 20 Jahren in Nordafghanistan für die ärmsten der Armen, für
Waisen und Kriegsopfer. Ende vergangenen Jahres stellte sie resigniert fest: "Mein
Lebenswerk ist zerstört." Ihr langjähriger Projektleiter in der Region Kundus, der
ehemalige Freiheitskämpfer Dadgul Delawar, hatte sämtliches Eigentum des von
Schnehage gegründeten Hilfswerks, der Organisation "Katachel e. V." an sich gerissen
und bei den afghanischen Behörden als sein persönliches Eigentum eintragen lassen.
Als Schnehage ihm auf die Schliche kam und vor die Tür setzte, reagierte er mit
Morddrohungen. Angeblich soll er auch Killerbanden angeheuert haben, um seine
ehemalige Chefin von weiteren Besuchen in Kundus abzuhalten.
Auch wenn sie oft der Verzweiflung nahe war, Schnehage steckte nicht auf. Sie lernte
Dari, die in Nordafghanistan übliche Sprache, knüpfte Kontakte zu den Regierenden in
Kundus, heuerte neue Mitarbeiter an und kehrte dieser Tage freudestrahlend und
voller Optimismus von ihrem jüngsten Besuch am Hindukusch zurück. "Ganz allein habe
ich gekämpft, niemand hat mir geholfen", sagt sie, "aber ich hatte Erfolg, wir
können unsere Arbeit fortsetzen."
Die afghanischen Behörden haben dafür gesorgt, dass "Katachel" sein Büro, seine
Orthopädiewerkstatt, seine Schuhfabrik, 18 Armenhäuser, seine Imkerei und auch seine
Fischzuchtanlage zurückerhielt. Die Fahrzeuge des Vereins hatte der geschasste
Projektleiter zuvor unbrauchbar gemacht, andere Immobilien des Vereins kurzfristig
seinen Verwandten übertragen. Jetzt wartet Schnehage noch auf die Rückgabe ihrer
kleinen Seifenfabrik, einiger Ackerflächen und eines Hofes neben der orthopädischen
Werkstatt.
Ihr eigenes Auto kann die Vereinschefin nicht mehr benutzen, Dadgul hat es in seinem
Heimatdorf Katachel, ein paar Kilometer östlich von Kundus, mit einer Bombe in die
Luft gejagt, als es mit vier Personen besetzt den Ort verlassen wollte. "Zum Glück",
sagt Schnehage, "hat es keine Schwerverletzten gegeben, aber das Fahrzeug ist hin."
Der Verein, der Polizeichef und der Bürgermeister von Kundus schalteten die
afghanischen Justizbehörden ein und baten auch Schnehage zum Verhör. Für einen
Dolmetscher fehlte ihr das Geld und die Unterstützung aus Deutschland, dennoch
gelang es ihr, zwei aus Kabul angereiste Staatsanwälte von der Schuld Dadguls zu
überzeugen. Der im Krieg gegen die Sowjetarmee schwerverwundete und in Deutschland
40-mal operierte Mann wurde festgenommen und in Kabul ins Gefängnis gesteckt. "Jetzt
hoffe ich, dass er sich nicht freikaufen kann und angemessen bestraft wird", sagt
Schnehage, die immer wieder einräumt, ihrem Mitarbeiter viel zu lange blind vertraut
zu haben: "Das war naiv von mir."
In Kundus ist sie dennoch weiterhin eine geachtete Frau, die von den Afghanen mit
Ehrungen überhäuft wurde und in Kabul sogar einen Ehrendoktortitel erhielt. Sie
beschäftigt inzwischen wieder gut 20 Mitarbeiter und bringt neuen Schwung in den
Hilfsverein. Bei ihrem jüngsten Besuch in Kundus hat sie getan, was sie immer macht,
wenn sie dort ist: Sie verteilt Geld an fast 400 arme Frauen, das sie bei
Vereinsmitgliedern und Gönnern in Deutschland einsammelt, sie gibt Bedürftigen Reis
und Öl, für Kriegsversehrte hatte sie Prothesen und andere Hilfsmittel im Gepäck,
eine kleine Geburtsklinik wurde mit Babywaagen und frischer Bettwäsche ausgestattet,
die Kinder in einem Waisenhaus bekamen Bekleidung und Spielzeug. Und einige
Lehrerinnen in den von Katachel e.V. aufgebauten Mädchenschulen erhielten als
Zeichen des Dankes neue Kleider. "Wenn man sieht, wie groß die Freude über unsere
Hilfe ist, wenn man die große Dankbarkeit zu spüren bekommt", sagt Schnehage, "dann
vergesse ich zumindest für einen Moment, in welcher Gefahr ich schwebe, wenn ich
dort ganz auf mich allein gestellt bin." Aber deshalb aufgeben, nein, daskommt für
sie nicht in Frage, jetzt nach der Wiederbelebung ihres Hilfswerks

Mittwoch, 28. April 2010
Imkerei in Kunduz hat den Betrieb wieder aufgenommen

 

Imkerei in Kunduz hat wieder ihren Betrieb aufgenommen

Bergfeld Nach vielen Schwierigkeiten, die der Bergfelder Verein Katachel in Kunduz in den letzten Monaten hatte, geht die Hilfe weiter und endlich war es in den letzten beiden Wochen soweit, dass die Rückgabe der Vereinseigentümer begonnen hat. So wurde die orthopädische Werkstatt mit dem Hof und den Gebäuden durch die afghanische Staatsanwaltschaft an den Verein zurückgegeben und die Mitarbeiter sind dort wieder im Einsatz und auch die vereinseigenen Fahrzeuge wurden übergeben. Leider hat der ehemalige Projektleiter alle Fahrzeuge beschädigt, so dass sie im Moment nicht nutzbar sind.
Von den ehemals 80 Bienenvölkern wurden leider nur noch 5 lebend übergeben und auch nur 15 Kästen stehen wieder für die neuen Mitarbeiter zur Verfügung. Dies lies aber die neuen Mitarbeiter nicht entmutigen. Imkermeister Wadud hat selbst 10 Völker und so wurden schnell 5 weitere hinzugekauft, so dass jetzt der Neuanfang mit 20 Bienenvölkern startet. Dabei stehen natürlich die Pflege der Bienen und die Völkervermehrung im Vordergrund.
Nach vielen Gesprächen erwartet der Verein nun, dass die weiteren Immobilien in den nächsten Wochen wieder an den afghanischen Partnerverein übereignet werden, so dass die Schwierigkeiten in Kunduz beendet werden. Leider gehen die Uhren in Afghanistan langsamer, so dass viel Geduld aufzubringen ist. In der Zeit des Wartens steht aber nach der Winterhilfe die Unterstützung der Patenfamilien im Vordergrund, so dass wieder Menschen gesucht werden, welche den afghanischen Armen hilfreich zur Seite stehen.
Weitere Informationen darüber können bei der Vereinsvorsitzenden Tel 05368 505 erfragte werden.
Der Videofilm von der Winterhilfe kann auf der Internetseite katachel.de angesehen werden.

Mittwoch, 24. Februar 2010
Afghanistan-Hilfe geht weiter

Afghanistan-Hilfe geht weiter
Mitglieder des Vereins Katachel entlasten Sybille Schnehage und ihre Mitstreiter
Von Andreas Stolz


Keine scharfe Kontroverse um Katachel. Bei der Jahresversammlung des Hilfsvereins für Afghanistan gab es Kritik am Vorstand, aber Sybille Schnehage und ihre Mitstreiter wurden – bei zwei Enthaltungen – entlastet.
Die Arbeit geht also weiter – mit der Unterstützung aller 40 Versammlungsteilnehmer. Dazu trägt nicht zuletzt der jüngste Sachstand aus dem Hilfsgebiet bei. Schnehage sagte, der Gouverneur der Provinz Kunduz habe bereits schriftlich die Rückübertragung der Katachel-Liegenschaften auf den Verein verfügt. "Das Schreiben liegt inzwischen beim Generalstaatsanwalt in Kabul", sagte Schnehage. "Aber in Afghanistam dauert vieles etwas länger."
Im Saal der VfL-Wolfsburg-Gaststätte am Elsterweg nahmen die Erklärungen der Vorsitzenden zum Verhalten ihres ehemaligen Projektleiters Dadgul Delawar den zeitlich breitesten Raum ein. Aus ihrer persönlichen Sicht listete Sybille Schnehage auf, wie sie von "dem Mann, dem ich das Leben gerettet habe" hintergangen worden sei. Ihre Ausführungen reichten von der detaillierten Schilderung eines (vermuteten) Mordanschlags mittels vergifteter Bratkartoffeln bis zu, nach ihrer Aussage, von Delawar gefälschten Verträgen. Urkunden über Immobilien, die Regierungsstempel trugen. Schnehage: "Nie und nimmer hätte ich das vermutet, und ich konnte diese Fälschungen auch nicht erkennen."
Die Schilderung löste bei einigen Mitgliedern zustimmendes Kopfnicken, bei anderen aber Widerspruch aus. Nicht, dass es seitens der Versammlung Zweifel an der persönlichen Integrität der Vorsitzenden gab. Aber bemängelt wurden Naivität und vor allem fehlende Transparenz. Dass die Mitglieder von Unregelmäßigkeiten und Umgereimtheiten nicht unterrichtet wurden, war ein Kritikpunkt. "Wann, wenn nicht in einem solchen Fall, wäre denn eine außerordentliche Mitgliederversammlung nötig?", fragte ein Teilnehmer.
Deutlicher wurde Siegfried Schuster, ehemaliger Leiter des Wolfsburger Jugendamts und Mitglied des Lions Clubs Hoffmann von Fallersleben: "Unser Verein hat Tausende für die Arbeit von Katachel aufgebracht. Wir überlegen, die Mitgliedschaft zu kündigen. Die Spendenbereitschaft ist derzeit gleich Null."
Aufgeworfen wurde angesichts der Ausführungen von Sybille Schnehage die Frage: "Ist Afghanistan angesichts der komplizierten Strukturen nicht eine Nummer zu groß für ein paar Gutmenschen aus Norddeutschland?" "Nein!", meinen Sybille Schnehage und ihre Vorstandskollegen mit Blick auf die baldige Rückübertragung der derzeit auf Delawar laufenden Immobilien an den Verein. Konsequenzen für die weitere Arbeit? Schnehage: "Die Aufgaben und Projekte sind inzwischen auf mehrere Schultern verteilt."
Montag, 22.02.2010

Nähkurs in Kundus Nähkurs in Kunduz
Mit Kundus- Gouverneur Omer Safi Mit Kunduz- Gouverneur Omer Safi
neue Schule in Kunduz 2015 Sarwar Zarif

Bankverbindung

Katachel e.V.

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© Sybille Schnehage