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Von Carola Hussak
Samstag, 4. Juni 2011
Isenhagener Kreisblatt 4.6.2011
Bergfeld. Hinter ihr liegen erneut anstrengende drei Wochen. Sybille Schnehage aus Bergfeld, Vorsitzende des Vereins für Humanitäre Hilfe Katachel, berichtete von ihrer letzten Reise an den
Hindukusch.
Die Bergfelderin vor der imposanten Kulisse der schneebedeckten Berge in Afghanistan.
„Weil ich erst noch einiges in den zuständigen Ministerien zu klären hatte, flog ich aus Deutschland zuerst in die Hauptstadt Kabul, wo es mir mit Hilfe des Friedensministeriums gelungen ist, viele
der Probleme, die sich seit den unschönen Vorfällen vor zwei Jahren in Katachel angehäuft hatten, zu klären. Anschließend ging es mit dem Auto weiter über den Salang-Pass und durch die besonders für
Ausländer gefährliche Provinz Baghlan nach Kunduz. Durch Vermittlung des Parlamentspräsidenten Hadji Osmansai und des Ältestenrates in Katachel, wurden Verhandlungen zu einem glücklichen Ende
geführt, sodass die massiven Bedrohungen unseres ehemaligen Mitarbeiters Dadgul gegen unseren Verein und insbesondere gegen meine Person, einzustellen sind. Besonders die Menschen im Dorf Katachel
freuten sich sehr darüber, dass der Schwerpunkt unserer Hilfsaktionen nun wieder in ihrem Dorf liegen wird“, erklärte Schnehage.
Sybille Schnehage berichtete weiter, dass die medizinische Versorgung nach wie vor sehr schlecht ist. Vor allem, seit es – wie noch vor Jahren – nun keine Möglichkeiten der Hilfe durch deutsche Ärzte
gibt. „Deshalb hatte ich unter anderem auch einen schweren Koffer mit Medikamenten aus Deutschland mitgebracht“, sagte Schnehage. An den Schulen verteilte die Vereinsvorsitzende wieder
Unterrichtmaterial und Schreibwaren, die Fußball-Mannschaft der Katachelschule erhielt neue Trikots und Bälle.
„Zur Verteilung der Hilfsgüter, die wir mit Spendengeldern aus Deutschland gekauft hatten, kamen mehr als 400 Witwen und sonstige Hilfsbedürftige, die uns kannten, aber es kamen auch viele Menschen
zum ersten Mal.“ Dabei hat Schnehage besonders das Schicksal des 19-jährigen Assadullah berührt, der beide Arme verloren hatte und nun vollständig auf fremde Hilfe angewiesen ist.
Eines ist Sybille Schnehage während ihres Aufenthalts ganz besonders ins Auge gestochen: Selbst die Bundeswehr, die ja in der Provinz Kunduz stationiert worden ist, um humanitäre Hilfe zu leisten,
traut sich inzwischen nur noch in gepanzerten Fahrzeugen von ihrem Gelände. Und noch etwas ist neu, seit ihrem letzten Aufenthalt im vergangenen Jahr: Über dem Gelände steigt bei klarem Himmel ein
Zeppelin in die Luft, der mit weitreichenden und hochauflösenden Kameras bestückt ist und die Gegend observiert.
„Dadurch sollen neuralgische Punkte besser überwacht werden und bei Bedarf notwendige Sicherungsmaßnahmen frühzeitig eingeleitet werden können“, sagt sie.
Dass sich in absehbarer Zeit an den Lebensumständen der afghanischen Bevölkerung etwas zum Guten wenden könnte, glaubt Schnehage hingegen nicht. „Es ist einfach nicht genug Arbeit da. Es fehlen
Produktionsstätten. So könnte zum Beispiel eine Tabak-Fabrik mit den dazugehörigen Lieferanten, eine ganze Reihe neuer Arbeitsplätze schaffen.
Stattdessen, so Schnehages Kritik, „werden immer mehr Polizisten und Soldaten ausgebildet und bewaffnet, bis sich letztendlich nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden lässt“.
Von Detlev E. Deipenau
Sonntag, 19. Dezember 2010
Aller Zeitung Verfahren eingestellt: Schnehage hat keine Hilfsgelder veruntreut
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat das Ermittlungsverfahren gegen Sybille Schnehage eingestellt. Seit Januar wurde gegen die Vorsitzende des Afghanistan-Hilfsvereins Katachel wegen des Verdachts
der Veruntreuung von Hilfsgeldern ermittelt.
Hilfe für Afghanistan: Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen Katachel-Vorsitzende Sybille Schnehage eingestellt.
Der ehemalige afghanische Projektleiter Dadgul Delawar hatte Schnehage im Januar beschuldigt, Hilfsgelder in Höhe von rund 500.000 Euro unterschlagen zu haben. „Es haben sich keinerlei Anhaltspunkte
für von Sybille Schnehage zu verantwortende Untreuehandlungen ergeben, insbesondere nicht für eine persönliche Bereicherung“, sagte Oberstaatsanwalt Joachim Geyer gestern. Die Ermittlungen gegen
Delawar hingegen seien wegen dessen derzeitiger Unerreichbarkeit nur vorläufig eingestellt worden. „Er soll sich in Afghanistan in Haft befinden. Derzeit deutet einiges darauf hin, dass er die
fehlenden Projektgelder veruntreut hat“, sagte Geyer.
Bei Sybille Schnehage ist die Erleichterung groß. „Ich wusste, dass an den Vorwürfen nichts dran ist. Deshalb hätte ich mir gewünscht, dass die Sache schneller vom Tisch ist“, sagte sie
gestern.
Trotz der Ermittlungen lief die Arbeit in Afghanistan auch in den vergangenen Monaten weiter – wenn auch unter erschwerten Bedingungen. „Viele Menschen, von denen ich dachte, sie wären Freunden,
haben mich fallen gelassen“, berichtet Schnehage. Außerdem seien weniger Spendengelder geflossen. „Ich musste um die Existenz des Vereins kämpfen“, so Schnehage. „Ein Jahr lang habe ich gekämpft und
mein Leben eingesetzt, damit unsere Arbeit weiter geht.“
Jetzt plant die Katachel-Vorsitzende bereits ihre nächste Reise nach Afghanistan. Und dann hat sie viele neue Ideen im Gepäck, wie sie den Menschen vor Ort helfen kann.
Samstag, 6. November 2010
Gifhorn: Aufbauhelferin Sybille Schnehage für Afghanistan-Engagement ausgezeichnet
Gifhorn: Aufbauhelferin Sybille Schnehage für Afghanistan-Engagement ausgezeichnet
Die FDP-Kreistagsfraktion hat der Aufbauhelferin Sybille Schnehage aus Bergfeld eine besondere Ehrung zuteil werden lassen. Für ihr Afghanistan-Engagement erhielt sie eine Urkunde verbunden mit 500
Euro, die Fraktionsmitglieder aus eigener Tasche beisteuerten. Schnehage setze mit ihrem Engagement in einem von kriegerischen Auseinandersetzungen geschundenen Land ein unübersehbares Zeichen der
Menschlichkeit, so Fraktionsvorsitzender Adolf Bannier.
Samstag, 31. Juli 2010
Hilfe für die Ärmsten
Gerade die Ärmsten brauchen Hilfe
IK 31.7.2010
Große Hitze liegt über der Provinz Kunduz, denn die Sonne brennt und erwärmt die Luft auf fast 50 Grad. Die Menschen leiden unter dem Klima und auch in den Häusern ist es wie im Glutofen, denn es
gibt keinen Strom und keine Kühlaggregate bei den Ärmsten im ländlichen Raum. Hinzu kommt, dass der Fastenmonat Ramadan vor der Tür steht und die Menschen sich darauf vorbereiten. Eine Zeit, in der
am Tag nicht gegessen und getrunken wird, besonders schwierig bei den Extremtemperaturen, in der aber auch das Essen im Mittelpunkt steht. Viele Witwen haben keine Reis mehr und auch keine Mehl, so
dass sie den Fastenmonat nur im wahrsten Sinne des Wortes erleben werden.
Der Verein Katachel versucht den Frauen und ihren Kinders zur Seite zu stehen und möchte für die Frauen weitere Patenschaften finden, die diesen Frauen aus Deutschland mit einer monatlichen Spende
von 26 € ihr Los erleichtern. In diese Rahmen sucht der Verein dringend Menschen der Region Niedersachsen, die solche Patenschaften übernehmen. Aber auch für eine Reisverteilung in den nächsten
Wochen vor dem Ramadan werden Spenden gebraucht.
Wer das Projekt unterstützen möchte, der kann auf das Katachel e.V. Konto 014 160006 bei der Sparkasse Gifhorn Wolfsburg BLZ 269 513 11 spenden oder sich auch nach Patenschaften unter 05368 505
direkt erkundigen.
Donnerstag, 22. Juli 2010
Alle Rückgabeformulare unterzeichnet
Katachel e.V.
Presseerklärung
Alle Immobilien zurückübertragen
Nach einem langwierigen Rechtsstreit mit ausführlichen Ermittlungen in Kabul und Kunduz hat der afghanische Generalstaatsanwalt Aloko gemeinsam mit der Untersuchungskommission, bestehend aus den
Staatsanwälten Safiullah, Bashir und Jalal Jalal dem Verein Katachel e.V. bestätigt, dass alle Aussagen der Vereinsvorsitzenden Sybille Schnehage der Wahrheit entsprechen und dass der ehemalige
Projektleiter Herr Dadgul auch gestanden hat, die Immobilien des Vereins veruntreut zu haben.
Zusätzlich wurden dann alle Immobilien in Rückübertragungsurkunden an den Verein zurückgegeben. Diese Urkunden haben die Staatsanwälte und Regierungsmitarbeiter von Kunduz formuliert und mit
unterzeichnet. Ebenso hat der Gouverneur der Provinz Kunduz Ingenieur Omar diese Dokumente beglaubigt, so dass jetzt alle Immobilien der Hilfsorganisation zur Verfügung stehen.
Dass dieser Erfolg im Rechtstreit möglich wurde, zeigt, dass die Justiz in Afghanistan nach vielen Jahren wieder in der Lage ist, Ermittlungen vorzunehmen, diese auszuwerten und dann auch die
Konsequenzen daraus zu ziehen und dem Geschädigten Recht zu geben.
Der Verein dankt allen Mitarbeitern afghanischer Institutionen, die trotz massiver Bedrohungen durch den ehemaligen Projektleiter bereit waren, der Hilfsorganisation beizustehen und damit dazu
beigetragen haben, dass der Verein wieder seine Aufgaben erfüllen kann.
Damit alle Projektteile wieder ihre Arbeit aufnehmen können, ist es nun notwendig, den Mitarbeitern die nötigen Anschubfinanzierungen zu stellen, denn in den ersten Monaten werden in den Projekten
noch keine Einnahmen zu verzeichnen sein, so dass Spenden erforderlich sind, um den Arbeiterinnen und Arbeitern ihre Löhne bezahlen zu können. Der Verein Katachel e.V. hofft, dass ihnen die Spender
der Region dabei behilflich sein werden, damit dieses erfolgreiche Projekt weiterhin den Menschen der Provinz Kunduz, insbesondere den Ärmsten, auf dem Weg in eine bessere Zukunft beistehen kann.
Montag, 14. Juni 2010
Schöner Sieg nach mutigem Kampf
HAZ 14.6.2010 von der Brelie
Wolfsburger Afghanistan-Hilfsverein "Katachel e.V." setzt Arbeit in Kundus fort
Wolfsburg. Unterschlagung, Betrug, Bestechung, Morddrohungen, ein Bombenanschlag -
für einen ebenso spannenden wie brutalen Krimi sind alle Voraussetzungen erfüllt. Es
gibt einen Verbrecher, dem etwas heldenhaftes anhaftet, und eine mutige Frau in der
Opferrolle. Sie heißt Sybille Schnehage, lebt in Bergfeld bei Wolfsburg und
engagiert sich seit 20 Jahren in Nordafghanistan für die ärmsten der Armen, für
Waisen und Kriegsopfer. Ende vergangenen Jahres stellte sie resigniert fest: "Mein
Lebenswerk ist zerstört." Ihr langjähriger Projektleiter in der Region Kundus, der
ehemalige Freiheitskämpfer Dadgul Delawar, hatte sämtliches Eigentum des von
Schnehage gegründeten Hilfswerks, der Organisation "Katachel e. V." an sich gerissen
und bei den afghanischen Behörden als sein persönliches Eigentum eintragen lassen.
Als Schnehage ihm auf die Schliche kam und vor die Tür setzte, reagierte er mit
Morddrohungen. Angeblich soll er auch Killerbanden angeheuert haben, um seine
ehemalige Chefin von weiteren Besuchen in Kundus abzuhalten.
Auch wenn sie oft der Verzweiflung nahe war, Schnehage steckte nicht auf. Sie lernte
Dari, die in Nordafghanistan übliche Sprache, knüpfte Kontakte zu den Regierenden in
Kundus, heuerte neue Mitarbeiter an und kehrte dieser Tage freudestrahlend und
voller Optimismus von ihrem jüngsten Besuch am Hindukusch zurück. "Ganz allein habe
ich gekämpft, niemand hat mir geholfen", sagt sie, "aber ich hatte Erfolg, wir
können unsere Arbeit fortsetzen."
Die afghanischen Behörden haben dafür gesorgt, dass "Katachel" sein Büro, seine
Orthopädiewerkstatt, seine Schuhfabrik, 18 Armenhäuser, seine Imkerei und auch seine
Fischzuchtanlage zurückerhielt. Die Fahrzeuge des Vereins hatte der geschasste
Projektleiter zuvor unbrauchbar gemacht, andere Immobilien des Vereins kurzfristig
seinen Verwandten übertragen. Jetzt wartet Schnehage noch auf die Rückgabe ihrer
kleinen Seifenfabrik, einiger Ackerflächen und eines Hofes neben der orthopädischen
Werkstatt.
Ihr eigenes Auto kann die Vereinschefin nicht mehr benutzen, Dadgul hat es in seinem
Heimatdorf Katachel, ein paar Kilometer östlich von Kundus, mit einer Bombe in die
Luft gejagt, als es mit vier Personen besetzt den Ort verlassen wollte. "Zum Glück",
sagt Schnehage, "hat es keine Schwerverletzten gegeben, aber das Fahrzeug ist hin."
Der Verein, der Polizeichef und der Bürgermeister von Kundus schalteten die
afghanischen Justizbehörden ein und baten auch Schnehage zum Verhör. Für einen
Dolmetscher fehlte ihr das Geld und die Unterstützung aus Deutschland, dennoch
gelang es ihr, zwei aus Kabul angereiste Staatsanwälte von der Schuld Dadguls zu
überzeugen. Der im Krieg gegen die Sowjetarmee schwerverwundete und in Deutschland
40-mal operierte Mann wurde festgenommen und in Kabul ins Gefängnis gesteckt. "Jetzt
hoffe ich, dass er sich nicht freikaufen kann und angemessen bestraft wird", sagt
Schnehage, die immer wieder einräumt, ihrem Mitarbeiter viel zu lange blind vertraut
zu haben: "Das war naiv von mir."
In Kundus ist sie dennoch weiterhin eine geachtete Frau, die von den Afghanen mit
Ehrungen überhäuft wurde und in Kabul sogar einen Ehrendoktortitel erhielt. Sie
beschäftigt inzwischen wieder gut 20 Mitarbeiter und bringt neuen Schwung in den
Hilfsverein. Bei ihrem jüngsten Besuch in Kundus hat sie getan, was sie immer macht,
wenn sie dort ist: Sie verteilt Geld an fast 400 arme Frauen, das sie bei
Vereinsmitgliedern und Gönnern in Deutschland einsammelt, sie gibt Bedürftigen Reis
und Öl, für Kriegsversehrte hatte sie Prothesen und andere Hilfsmittel im Gepäck,
eine kleine Geburtsklinik wurde mit Babywaagen und frischer Bettwäsche ausgestattet,
die Kinder in einem Waisenhaus bekamen Bekleidung und Spielzeug. Und einige
Lehrerinnen in den von Katachel e.V. aufgebauten Mädchenschulen erhielten als
Zeichen des Dankes neue Kleider. "Wenn man sieht, wie groß die Freude über unsere
Hilfe ist, wenn man die große Dankbarkeit zu spüren bekommt", sagt Schnehage, "dann
vergesse ich zumindest für einen Moment, in welcher Gefahr ich schwebe, wenn ich
dort ganz auf mich allein gestellt bin." Aber deshalb aufgeben, nein, daskommt für
sie nicht in Frage, jetzt nach der Wiederbelebung ihres Hilfswerks
Mittwoch, 28. April 2010
Imkerei in Kunduz hat den Betrieb wieder aufgenommen
Imkerei in Kunduz hat wieder ihren Betrieb aufgenommen
Bergfeld Nach vielen Schwierigkeiten, die der Bergfelder Verein Katachel in Kunduz in den letzten Monaten hatte, geht die Hilfe weiter und endlich war es in den letzten beiden Wochen soweit, dass die
Rückgabe der Vereinseigentümer begonnen hat. So wurde die orthopädische Werkstatt mit dem Hof und den Gebäuden durch die afghanische Staatsanwaltschaft an den Verein zurückgegeben und die Mitarbeiter
sind dort wieder im Einsatz und auch die vereinseigenen Fahrzeuge wurden übergeben. Leider hat der ehemalige Projektleiter alle Fahrzeuge beschädigt, so dass sie im Moment nicht nutzbar sind.
Von den ehemals 80 Bienenvölkern wurden leider nur noch 5 lebend übergeben und auch nur 15 Kästen stehen wieder für die neuen Mitarbeiter zur Verfügung. Dies lies aber die neuen Mitarbeiter nicht
entmutigen. Imkermeister Wadud hat selbst 10 Völker und so wurden schnell 5 weitere hinzugekauft, so dass jetzt der Neuanfang mit 20 Bienenvölkern startet. Dabei stehen natürlich die Pflege der
Bienen und die Völkervermehrung im Vordergrund.
Nach vielen Gesprächen erwartet der Verein nun, dass die weiteren Immobilien in den nächsten Wochen wieder an den afghanischen Partnerverein übereignet werden, so dass die Schwierigkeiten in Kunduz
beendet werden. Leider gehen die Uhren in Afghanistan langsamer, so dass viel Geduld aufzubringen ist. In der Zeit des Wartens steht aber nach der Winterhilfe die Unterstützung der Patenfamilien im
Vordergrund, so dass wieder Menschen gesucht werden, welche den afghanischen Armen hilfreich zur Seite stehen.
Weitere Informationen darüber können bei der Vereinsvorsitzenden Tel 05368 505 erfragte werden.
Der Videofilm von der Winterhilfe kann auf der Internetseite katachel.de angesehen werden.
Mittwoch, 24. Februar 2010
Afghanistan-Hilfe geht weiter
Afghanistan-Hilfe geht weiter
Mitglieder des Vereins Katachel entlasten Sybille Schnehage und ihre Mitstreiter
Von Andreas Stolz
Keine scharfe Kontroverse um Katachel. Bei der Jahresversammlung des Hilfsvereins für Afghanistan gab es Kritik am Vorstand, aber Sybille Schnehage und ihre Mitstreiter wurden – bei zwei Enthaltungen
– entlastet.
Die Arbeit geht also weiter – mit der Unterstützung aller 40 Versammlungsteilnehmer. Dazu trägt nicht zuletzt der jüngste Sachstand aus dem Hilfsgebiet bei. Schnehage sagte, der Gouverneur der
Provinz Kunduz habe bereits schriftlich die Rückübertragung der Katachel-Liegenschaften auf den Verein verfügt. "Das Schreiben liegt inzwischen beim Generalstaatsanwalt in Kabul", sagte Schnehage.
"Aber in Afghanistam dauert vieles etwas länger."
Im Saal der VfL-Wolfsburg-Gaststätte am Elsterweg nahmen die Erklärungen der Vorsitzenden zum Verhalten ihres ehemaligen Projektleiters Dadgul Delawar den zeitlich breitesten Raum ein. Aus ihrer
persönlichen Sicht listete Sybille Schnehage auf, wie sie von "dem Mann, dem ich das Leben gerettet habe" hintergangen worden sei. Ihre Ausführungen reichten von der detaillierten Schilderung eines
(vermuteten) Mordanschlags mittels vergifteter Bratkartoffeln bis zu, nach ihrer Aussage, von Delawar gefälschten Verträgen. Urkunden über Immobilien, die Regierungsstempel trugen. Schnehage: "Nie
und nimmer hätte ich das vermutet, und ich konnte diese Fälschungen auch nicht erkennen."
Die Schilderung löste bei einigen Mitgliedern zustimmendes Kopfnicken, bei anderen aber Widerspruch aus. Nicht, dass es seitens der Versammlung Zweifel an der persönlichen Integrität der Vorsitzenden
gab. Aber bemängelt wurden Naivität und vor allem fehlende Transparenz. Dass die Mitglieder von Unregelmäßigkeiten und Umgereimtheiten nicht unterrichtet wurden, war ein Kritikpunkt. "Wann, wenn
nicht in einem solchen Fall, wäre denn eine außerordentliche Mitgliederversammlung nötig?", fragte ein Teilnehmer.
Deutlicher wurde Siegfried Schuster, ehemaliger Leiter des Wolfsburger Jugendamts und Mitglied des Lions Clubs Hoffmann von Fallersleben: "Unser Verein hat Tausende für die Arbeit von Katachel
aufgebracht. Wir überlegen, die Mitgliedschaft zu kündigen. Die Spendenbereitschaft ist derzeit gleich Null."
Aufgeworfen wurde angesichts der Ausführungen von Sybille Schnehage die Frage: "Ist Afghanistan angesichts der komplizierten Strukturen nicht eine Nummer zu groß für ein paar Gutmenschen aus
Norddeutschland?" "Nein!", meinen Sybille Schnehage und ihre Vorstandskollegen mit Blick auf die baldige Rückübertragung der derzeit auf Delawar laufenden Immobilien an den Verein. Konsequenzen für
die weitere Arbeit? Schnehage: "Die Aufgaben und Projekte sind inzwischen auf mehrere Schultern verteilt."
Montag, 22.02.2010